Einen Sauerteig von Grund auf anzusetzen, ist ein Projekt, das Geduld und ein wenig Fingerspitzengefühl erfordert. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du mit Bio-Dinkelvollkornmehl einen aromatischen und aktiven Sauerteig züchten kannst. Ich teile auch meine Erfahrungen und Tipps für den Fall, dass es zu kalt für deinen Sauerteig wird – ich habe meinen Sauerteig gezüchtet, als es Herbst wurde und es bereits etwas zu kalt in unserer Wohnung war.

Was du brauchst

  • Mehl: Bio-Dinkelvollkornmehl
  • Wasser: Handwarmes, am besten gefiltertes Wasser
  • Behälter: Ein sauberes, steriles Glas (etwa 500-750 ml), damit der Sauerteig genug Platz hat, um aufzugehen.
  • Geduld: Ein Sauerteig benötigt 5-7 Tage, um reif und aktiv zu werden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Tag 1:
    • Vermische 50 g Bio-Dinkelvollkornmehl mit 50 ml handwarmem Wasser in einem Glas.
    • Rühre die Mischung gut durch, bis keine Klumpen mehr sichtbar sind.
    • Decke das Glas locker ab und stelle es an einen warmen Ort (idealerweise 22-26 °C).
  2. Tag 2:
    • Es sollten erste Bläschen sichtbar sein.
    • Füttere den Ansatz mit 50 g Mehl und 50 ml Wasser.
    • Rühre wieder gut durch und stelle das Glas zurück an den warmen Ort.
  3. Tag 3-5:
    • Wiederhole das Füttern täglich. Der Sauerteig sollte zunehmend aktiver werden und nach jedem Füttern Bläschen bilden. Sein Geruch wird leicht säuerlich.
  4. Tag 6-7:
    • Der Sauerteig sollte nun sein Volumen innerhalb von 4-6 Stunden verdoppeln können.
    • Ist er aktiv und hat einen angenehmen Duft, ist er bereit für den Einsatz! Du kannst ihn jetzt direkt zum Backen verwenden oder in den Kühlschrank stellen. Dort bleibt er haltbar, bis du ihn das nächste Mal fütterst. Tipps zur Pflege findest du in meinem Artikel Anstellgut füttern.

Was tun, wenn es zu kalt ist?

Ein zu kühler Raum kann die Entwicklung deines Sauerteigs stark verlangsamen. Hier sind einige Lösungen, die bei mir gut funktioniert haben:

  • Wärmflasche und Handtuch: Stelle das Glas in eine Kühltasche oder einen kleinen Karton. Leg eine gefüllte Wärmflasche dazu und wickle sie in ein Handtuch, um die Temperatur konstant zu halten.
  • Wärmekompresse: Eine wiederverwendbare Wärmekompresse ist eine gute Alternative zur Wärmflasche.
  • Backofen mit eingeschaltetem Licht: Wenn du keine externe Wärmequelle hast, kann auch das Licht im Backofen ausreichen, um eine milde Wärme zu erzeugen.

Zusatztipp: Trockenhefe als Starter

Wenn du merkst, dass der Sauerteig nicht richtig in Gang kommt, kannst du einen kleinen Trick anwenden: Füge eine Messerspitze Trockenhefe zur Mischung hinzu. Diese sorgt für einen schnellen Start der Fermentation und unterstützt die Entwicklung der natürlichen Mikroorganismen.

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